Charaktere: 46 | 46n (sehr viele kleine Rollen!!)
Besetzung: 30 Darsteller | Variationen und Doppelbesetzungen möglich
Spieldauer: 60
Spielalter: Erwachsene, Jugendliche, Kinder
Publikum: Ab 10
Szenen/Akt: 11
Bilder: 5
Tarif: 6
Mindestgebühr/Auff.: 45,00 EUR
Wieso Rotkäppchen lieber Schneewittchen gewesen wäre
Die Märchenpersonen sind alle frustriert und leben grade im völligen Chaos:
Entweder sind sie unzufrieden mit ihrer Rolle, die sie täglich spielen müssen oder jemand ist plötzlich verschwunden oder hat sich plötzlich zum Nachteil verändert.
Jedenfalls möchten Henry, der Prinz, Rotkäppchen und Rosenrot herausfinden, was denn passiert ist und machen sich auf zu einem Besuch zu Aladdin und Jasmin. Kurz vor ihrer Abreise begegnen sie den sieben Zwergen, die allerdings gar nicht wissen, wovon die drei reden, denn sie sind so ziemlich die einzigen, die zufrieden mit ihrem Leben sind.
Bei Aladdin und Jasmin angekommen erleben sie schockiert, dass Aladdin, der sich ja nun alles wünschen kann, inzwischen einem völligen Kaufrausch erlegen ist und kein Ende mehr finden kann. Jasmin macht sich große Sorgen um ihn, denn sie kann nicht verstehen, wieso Aladdin sich denn plötzlich dermaßen extrem verändert hat - war er trotz Reichtum zuvor doch immer derselbe geblieben.
Inzwischen lümmelt Puck, Oberons Hofnarr und Kobold, gelangweilt herum und als Hans-mit-dem-Schwan und der an ihn geklebten Menschenkette des Weges kommt, sieht er erfreut endlich eine Abwechslung. Er geht auf die Gruppe zu und bietet an, ihnen zu helfen, sich voneinander lösen zu können. Erstaunt erlebt er, dass sich alle Beteiligten heftig gegen seine Hilfe wehren und ihn dazu noch beschimpfen und sich lustig über ihn machen - geht es ihnen doch jetzt viel besser, als zuvor, als sie noch als Bauern und Dienstmädchen von morgens bis abends schuften mussten. Nun wird ihnen von überall her große Aufmerksamkeit zuteil, sie erhalten Geschenke und werden mit Respekt behandelt - was ihnen allen ein wenig zu Kopf gestiegen ist….
Puck - verärgert über diese grobe Zurückweisung - verzaubert die Gruppe, ohne dass es dieser bewusst ist. Er verwünscht sie insofern, dass sie sich in das erste Tier, das des Weges kommt, hoffnungslos verlieben, weil sie es nicht als Tier, sondern als schönen Menschen erkennen sollen.
Hänsel und Gretel treten in der nächsten Szene auf - und singen/reden hier ausschließlich in Reimen, in denen sie von ihrem guten Leben bei der gar nicht bösen Hexe Tu-nicht-gut erzählen. Sie betreiben mit ihr zusammen eine Bäckerei und verkaufen mit viel Erfolg die besten Lebkuchen der Gegend ! Sie sind beide im wahrsten Sinne des Reimes/Liedes "richtig cool"!
Inzwischen haben sich die Bremer Stadtmusikanten aufgemacht nach Bremen, wo sie sich alle ein besseres Leben erhoffen. Nur verlaufen sie sich unterwegs völlig und streiten, welcher Weg nun wohl der richtige sei. Endlich sehen sie ein Schild und erkennen, dass sie statt vor Bremen kurz vor Hannover sind….
In diesem Augenblick kommt die Gruppe von Hans des Weges - und sieht die Bremer Stadtmusikanten da stehen. Verzaubert, wie sie sind, sehen sie in diesen nun eben wunderschöne Menschen und verlieben sich im selben Augenblick in sie. Sie fallen auf die Knie und singen voller Leidenschaft ein wunderschönes Liebeslied für sie.
Die Bremer Stadtmusikanten haben keine Ahnung, was los ist und gehen davon aus, dass sie es mit völlig Verrückten zu tun haben, wehren sie heftig ab und suchen schließlich panisch das Weite.
In Alladdins Palast treffen nach und nach sämtliche Märchenfiguren ein, die sie zu einem Fest eingeladen hatten. Der Dschinn und seine Rosana kommen soeben aus ihren Flitterwochen und hier löst sich dann das unverständliche Chaos in eine gut verständliche Lösung auf: Puck hatte sich in Abwesenheit des Dschinns eigenmächtig zu dessen Stellvertreter gemacht, um "für Ordnung" zu sorgen.
Und das hieß in Pucks Verständnis, seinem Übermut freien Lauf zu lassen und alle nach seinem Gutdünken zu verzaubern. So hatte er u.a. Aladdin einen Kaufrausch angehängt, Rotkäppchen unzufrieden gemacht, Schneeweißchen weggezaubert und Henry eingebildet werden lassen.
Der Dschinn ist sehr wütend auf ihn und erklärt ihm, Oberon alles zu erzählen und Puck nicht zu helfen, sich da herauszuwinden - was diesen in große Bedrängnis bringen wird - doch es ist die gerechte Strafe für seine Schandtaten!
Am Ende jedoch freuen sich alle, dass es sich aufgeklärt hat und erkennen wieder einmal, dass in Märchen alles möglich ist! Zwischendurch zeigen kleine 1-Minuten-Szenen - unabhängig von der Geschichte -
was in dem Moment, in dem jemand ein Märchen liest, in der Märchenwelt passiert.
Es ist sehr lustig anzusehen, wie sich die Märchenfiguren aufregen, wenn wieder mal eine Geschichte nicht zu ende gelesen wird….
Fazit: Dieses Theaterstück ist als liebevolle Hommage an die Märchenwelt gedacht.
Was wäre die Welt ärmer ohne unsere Märchen, die uns träumen und fliegen lassen, unsere Grenzen für Momente des Glücks aufheben und unser reales Leben auf diese Weise bereichern!