Charaktere: 2 | 1w, 1m
Besetzung: 2 Darsteller
Spieldauer: 80
Spielalter: Erwachsene, Jugendliche
Publikum: Ab 8
Szenen/Akt: 12
Bilder: 1
Tarif: 4
Mindestgebühr/Auff.: 60,00 EUR
Walgesang
Es ist die Geschichte von Ethel, sieben Jahre alt. Sie lebt in der mächtigen Vorstellungswelt der Kinder und erkundet die Facetten der schweren Trauer,
die über sie hereingebrochen ist.
Sie trauert nämlich um ihre Mama. Der Friedhof ist ihr Zufluchtsort und ihr Spielplatz geworden.
Dort trifft sie Victor, zehn Jahre alt. Nicht leicht, unterschiedlichere Kinder zu finden als die beiden. Ethel ist wild und unhöflich; Victor hat alles von einem schüchternen und vernünftigen Jungen. Nach den ersten Streitereien beginnt eine Freundschaft zwischen ihnen. Und sie begeben sich auf eine Phantasiereise, bei der ihnen schelmische Sirenen und singende Wale helfen, Wunden zu heilen.
Zwei Kinder treffen sich auf einem Friedhof. Ethel, 7 Jahre alt, spielt am Grab ihrer Mutter mit einer Maus „Beerdigen“, Victor, 10 Jahre alt, kommt vom Begräbnis eines entfernten Onkels dazu und ist entrüstet darüber, dass Ethel von fremden Gräbern Blumen klaut. Aber nur sie beide vernehmen den Walgesang und treffen sich nun jeden Tag am Grab. Der ferne Onkel hat Victor ein ganz besonderes Heft vermacht, das ihm helfen wird, Ethel in ihrer Trauer zu begleiten. Das Zauberbuch enthält nämlich geheime Rituale, die sie in die Welt der Sirenen und Meeresungeheuer führen… Wie Jonas besteht Ethel die erlösende Prüfung und wird Victors beste Freundin. In zwölf rhythmisch gelungenen Bildern behandelt die belgische Autorin Catherine Daele das Thema unerschrocken, mit einer gewissen Leichtigkeit, viel Humor, aber auch poetischen Momenten, die neben den kindlichen Erkundungen das ganze Ausmaß des Schmerzes nahebringen und dazu beitragen, ein breites Spektrum menschlicher Gefühle entstehen zu lassen.
Das französische Original ist im belgischen Verlag Lansman Éditeur erschienen.
Theaterpädagogische Perspektive:
„Ethel und Victor“ bietet einen sensiblen Zugang zu einem Tabuthema: kindlicher Trauer. Die grotesken Fantasieelemente erlauben eine spielerische und zugleich tiefgründige Annäherung an den Verlust, ohne das Thema zu beschönigen oder zu dramatisieren. Theaterpädagogisch eröffnet das Stück vielfältige kreative Ausdrucksformen: Rituale, Körperspiel, Maskenarbeit, Musik und Rhythmus – alles kann Teil der Inszenierung werden.
Durch die Rollen von Ethel und Victor können junge Spieler:innen erfahren, wie unterschiedlich Trauer sein kann – laut oder leise, chaotisch oder kontrolliert. Das Stück lädt ein, Gefühle sichtbar zu machen, eigene Zugänge zu finden und über das gemeinsame Spiel Heilungspotenziale zu entdecken.
Ein besonderes Werk, das das schwere Thema Trauer mit einem starken kindlichen Blick neu denkt – mutig, verspielt und tief berührend
Unter diesem Link findet man einen Podcast zum Walgesang:
https://www.zetetiquetheatre.be/creation/le-champ-de-la-baleine/