Kids & Schule

Charaktere: 3 | 1w, 2m

Besetzung: 3 Darsteller | geschlechterspezifische Variationen möglich

Spieldauer: 20

Spielalter: Erwachsene, Jugendliche

Publikum: Ab 14

Szenen/Akt: 1

Bilder: 1

Tarif: 6

Mindestgebühr/Auff.: 45,00 EUR

Einsichten


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Einsichten

Drei Lebensführungen treffen aufeinander.... von Tanja Diehl

Das Kurzstück 'Einsichten' reißt die Frage nach der eigenen Lebensführung an.
Hierbei treffen drei Personen aufeinander, die absichtlich stereotyp angelegt sind. 

Frank ist Lehrer, passionierter Fahrradfahrer und selbsternannter Weltverbesserer, Christian ist ein typischer Porschefahrer und Hedonist, der es für eine Sünde hält, das Leben nicht zu genießen.
Hinzu kommt die junge Sinat, die gerade verzweifelt ihre Schwester sucht. 

Alle drei treffen in einem ihnen unbekannten Raum aufeinander und werden mit der Frage konfrontiert "Wie hast du gelebt?".



Theaterpädagogische Perspektive

Thema und Aussage

„Einsichten“ stellt eine zentrale Frage, die im schulischen wie im außerschulischen Kontext tiefgreifende Diskussionen anregen kann:
Was macht ein gelungenes Leben aus – und wer darf das eigentlich beurteilen?

Die stark typisierten Figuren – ein moralischer Weltverbesserer, ein genussorientierter Individualist und eine suchende Jugendliche – stehen dabei für ganz unterschiedliche Lebensmodelle, die sich gegenseitig provozieren, spiegeln und in Frage stellen. Das Stück lädt dazu ein, eigene Haltungen und Wertvorstellungen zu überprüfen, ohne dabei eine einfache Antwort zu liefern.

Zentrale Themen:

  • Lebensentwürfe & Werte
  • Urteil, Selbstbild und Fremdwahrnehmung
  • Stereotypisierung und Dekonstruktion
  • Generationskonflikte
  • Orientierung und Sinnsuche

Zielgruppen und Spielmöglichkeiten

Geeignet ist „Einsichten“ besonders für Jugendliche ab etwa 14 Jahren, z. B. in Oberstufen-AGs, Berufsschulprojekten oder Jugendtheatergruppen.
Aufgrund der dialogischen Struktur und des kleinen Rollenensembles bietet es sich als Kammerspiel oder für Workshop-Aufführungen an.

  • Die Typisierung der Figuren erleichtert den Einstieg ins Rollenverständnis, fordert aber zugleich zur Differenzierung und Weiterentwicklung auf.
  • Ideal als Impuls für theaterpädagogische Reflexionsprozesse, z. B. zum Thema „Wie möchte ich leben?“ oder „Was macht mich aus?“
  • Die offene Rahmenhandlung lässt Spielräume für szenische Ergänzungen, Rückblenden oder innere Monologe.

Theatrale Mittel und Spielanreize

  • Der nicht näher definierte Raum, in dem sich die drei Personen treffen, bietet Interpretationsspielraum: ein Wartezimmer, ein Jenseitsraum, ein Traum, ein Tribunal?
  • Der Text regt zur szenischen Reduktion an: Fokus auf Sprache, Körperpräsenz, minimalistische Requisiten – im Stil eines modernen Denkstücks.
  • Improvisationen zu alternativen Lebenswegen der Figuren können ins Spiel integriert oder als Gruppenübungen genutzt werden.
  • Die Rollen bieten Raum für spielerisch-philosophische Auseinandersetzungen und körperliches Spannungsfeld (z. B. Frank vs. Christian, Sinat als Vermittlerin oder Fremdkörper).

Theaterpädagogische Impulse

  • Rollenbiografien schreiben: Jede Spieler:in entwickelt eine eigene Vergangenheit zur Figur – Was hat sie geprägt? Wofür bereut sie etwas? Wovon träumt sie?
  • Szenisches Tribunal: „Wie hast du gelebt?“ – Gruppenmitglieder schlüpfen in unterschiedliche Lebenshaltungen und diskutieren kontrovers.
  • Standbilder zu Lebensentscheidungen: Was sind Wendepunkte im Leben? Welche Haltung nehme ich ein?
  • Stereotypen aufbrechen: Die Gruppe entwickelt Gegenszenen, die zeigen, dass auch ein „Porschefahrer“ fürs Tierheim spendet oder der „Lehrer“ seine Familie vernachlässigt.
  • Raumgestaltung als Spiegel der Lebensfrage: Bühne als Spiegelkabinett, Vakuum, leere Fläche oder symbolische Bühne des Inneren.

Didaktisches Potenzial

  • Ideal als Einstieg in Diskussionen zu Ethik, Philosophie, Lebenskunst
  • Fördert Ambiguitätstoleranz und die Fähigkeit, andere Lebensentwürfe ernst zu nehmen
  • Kann in Verbindung mit Persönlichkeitsbildung oder Berufsorientierung reflektiert werden

Fazit:
„Einsichten“ ist ein stark verdichtetes Kurzstück mit großem Reflexionspotenzial. Es eignet sich hervorragend für jugendliche Spielgruppen, die sich mit Sinnfragen, Klischees und Lebenswegen auseinandersetzen möchten – sei es auf der Bühne oder im eigenen Leben.