Charaktere: 11 | 5w, 6m

Besetzung: 11 Darsteller | Variationen möglich

Spieldauer: 90

Spielalter: Erwachsene, Jugendliche

Publikum: Ab 12

Szenen/Akt: 5

Bilder: 3

Tarif: 4

Mindestgebühr/Auff.: 60,00 EUR

Schichtwechsel

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Schichtwechsel

Ein Liebesdrama für junge Menschen.
Carl Fürst skizziert eindrucksvoll die erste große Liebe zweier Menschen, die völlig unterschiedlichen Schichten angehören.

Das Stück erzählt eine Liebesgeschichte zwischen zwei Jugendlichen aus sehr unterschiedlichen sozialen Schichten. Lea, ein Mädchen aus der Unterschicht, verliebt sich in Tom, einen Jungen aus der Oberschicht. Die Kraft der Liebe macht die beiden jungen Menschen zunächst mutig und euphorisch.
Sie glauben, ihre sozialen Wurzeln ohne Probleme hinter sich lassen zu können. Aber die Realität holt sie bald wieder ein. Verschiedene Mitglieder ihrer Familien machen ihnen immer wieder deutlich, dass sie von den anderen „da oben“ bzw. „da unten“ wenig halten.

Beim gemeinsamen Abendessen der Familien eskaliert dann schließlich die Situation. Sprache, Verhalten und Lebensphilosophie der beiden sozialen Schichten sind offensichtlich viel zu weit voneinander entfernt. Man findet kaum einen gemeinsamen Nenner.

Lea verfällt in Selbstzweifel und Minderwertigkeitsgefühle. Wütend greift sie Tom an und erklärt ihm, dass ihre Mutter sie zu Recht gewarnt hatte: Oberschicht und Unterschicht passen einfach nicht zusammen! Tom versucht sie immer wieder vom Gegenteil zu überzeugen, was ihm allerdings nicht wirklich gelingt.

Als Tom mit seiner Familie wieder einmal umziehen soll, weil sein Vater eine neue Arbeitsstelle antreten will, die 600 km entfernt ist, scheint das junge Glück endgültig zu zerbrechen.

Das Liebespaar ist vollkommen verzweifelt, aber die Hoffnung stirbt zuletzt.



Theaterpädagogische Betrachtung zu „Schichtwechsel“

1. Inhalt und Thema

Schichtwechsel erzählt die erste große Liebe zweier Jugendlicher aus völlig unterschiedlichen sozialen Milieus: Lea aus der Unterschicht und Tom aus der Oberschicht. Die anfängliche Euphorie und Hoffnung auf Überwindung sozialer Grenzen wird bald von der Realität eingeholt, die durch Vorurteile, Familienkonflikte und soziale Schranken geprägt ist. Das Stück zeigt eindrucksvoll, wie gesellschaftliche Herkunft und soziale Schichten das persönliche Glück beeinflussen können.

2. Gesellschaftlicher Bezug

  • Das Stück greift das Thema soziale Ungleichheit und deren Auswirkungen auf persönliche Beziehungen auf.
  • Es thematisiert Vorurteile und soziale Schranken, die sich in Sprache, Verhalten und Familienkultur manifestieren.
  • Es wirft die Frage auf, wie viel Macht gesellschaftliche Herkunft auf das individuelle Leben und Liebesbeziehungen hat.
  • Die Familien als Repräsentanten der sozialen Schichten illustrieren die festgefahrenen Denkmuster und die Herausforderungen von sozialer Integration und Akzeptanz.

3. Dramaturgische Besonderheiten

  • Die Kontraste zwischen den Welten der Unterschicht und Oberschicht werden über Sprache, Verhalten und Interaktionen der Figuren herausgearbeitet.
  • Das dramatische Abendessen als Höhepunkt symbolisiert den Konflikt zwischen den Welten auf engstem Raum.
  • Die emotionalen Tiefpunkte, etwa Leas Selbstzweifel und die Trennungssituation, erzeugen große Nähe zum Publikum.
  • Das offene Ende mit der Trennung und dem Hauch Hoffnung lässt Raum für Diskussion und Reflexion.

4. Theaterpädagogische Chancen

a) Soziale Schichten und Rollenarbeit:

  • Spielerisch können die Jugendlichen in die verschiedenen Rollen der sozialen Milieus schlüpfen und deren Sichtweisen erleben.
  • Übungen zu Körpersprache, Sprache und Umgangsformen der jeweiligen Schicht helfen, Vorurteile zu reflektieren und Empathie zu fördern.

b) Konflikt- und Gesprächssimulation:

  • Szenische Arbeit am Familientreffen und den Konflikten bietet Möglichkeiten, Konfliktbewältigung und Kommunikation zu üben.
  • Diskussionen über soziale Gerechtigkeit, Chancen und Grenzen können angeleitet werden.

c) Emotionale Reflexion:

  • Das Stück bietet Raum, Gefühle wie Hoffnung, Verzweiflung, Wut und Liebe nachzuvollziehen und auszudrücken.
  • Persönliche Erfahrungen der Jugendlichen mit sozialer Herkunft können eingebracht und verarbeitet werden.

d) Perspektivwechsel und Empathie:

  • Rollenspiele ermöglichen den Perspektivwechsel und fördern Verständnis für die Herausforderungen der „anderen Seite“.
  • Gemeinsame Reflexionen über soziale Barrieren und Vorurteile fördern Toleranz.

5. Pädagogische Impulse

  • Wie beeinflusst soziale Herkunft unsere Lebenswege und Beziehungen?
  • Welche Vorurteile begegnen uns im Alltag?
  • Wie können Menschen aus unterschiedlichen sozialen Schichten miteinander umgehen?
  • Welche Rolle spielen Familie und Umfeld bei der eigenen Identitätsbildung?
  • Welche Chancen und Grenzen hat Liebe in einem durch soziale Schranken geprägten Umfeld?

Fazit:
Schichtwechsel öffnet einen emotional berührenden Blick auf die Herausforderungen junger Menschen, die mit den sozialen Schranken ihrer Herkunft kämpfen. Das Stück ist ideal, um Themen wie soziale Ungleichheit, Vorurteile und gesellschaftliche Grenzen im Schul- oder Jugendtheater zu bearbeiten und dabei Empathie und kritisches Denken zu fördern.