Charaktere: 10 | 5w, 5m,

Besetzung: 10 Darsteller

Spieldauer: 60

Spielalter: Erwachsene, Jugendliche

Publikum: Ab 11

Szenen/Akt: 13

Bilder: 1

Tarif: 6

Mindestgebühr/Auff.: 45,00 EUR

Kasimir ist weg!


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Kasimir ist weg!
Ein kleines Theaterstück gegen Mobbing in der Schule von Nils Hollendieck

Kasimir wird in der Schule Tag für Tag von Jolo und Freunden gemobbt. Die anderen in der Klasse, so glaubt Kasimir zumindest, lachen darüber. Plötzlich wird ihm alles zu viel, aber statt zu verschwinden, wird Kasimir einfach unsichtbar. Auf der Suche nach Kasimir kommt es zu Gesprächen zwischen Freund und Feind, Opfer und Tätern und allen, die dazwischen stehen.

Szene 1: Seine Schulsachen liegen noch auf seinem Tisch, aber Kasimir ist weg. Frau Stein, die Klassenlehrerin, will wissen, wo er ist, aber selbst Fee, die doch so lange Kasimirs beste Freundin war, weiß nicht, wo er steckt.

Szenen 2 – 4: Kasimir erzählt die Vorgeschichte. Seit der Kindergartenzeit waren er und Fee unzertrennlich. Erst in der 5. Klasse wendet sich das Blatt, denn Fee verbringt immer mehr Zeit mit ihren neuen Freundinnen, während Kasimir keinen Anschluss findet und sich einsam fühlt. Jolo, Plus und Connor beginnen, ihn zu mobben. Als Jolo absichtlich Biggis Brille zertritt, freut sich Kasimir so sehr, nicht mehr im Fokus der Beleidigungen zu stehen, dass er Biggi auslacht. Schnell bereut er sein Verhalten. Er merkt, wie er sich immer mehr von sich selbst entfernt hat. Auf dem Dach der Schule legt er seine Kleidung ab, unter der er weiße Kleidung trägt. Ab nun ist er durchsichtig für die anderen.

Szenen 5 – 13: Jetzt, da Kasimir verschwunden ist, macht sich in der Klasse immer mehr ein Gefühl der Betroffenheit breit. Überall sucht man nach ihm, Frau Stein informiert Schulleitung und die Polizei. Schließlich entscheiden die Klassenlehrerin und die Klasse auch nach dem Unterricht in der Schule zu bleiben, bis Kasimir wieder auftaucht.

In diese Handlung sind Gespräche zwischen Kasimir und seinen Klassenkameraden eingeflochten. So spricht er mit Biggi (Sz.7), die ihm mitteilt, dass sie in ihrer Aufregung um den Verlust ihrer Brille gar nicht mitbekommen hat, dass Kasimir sie ausgelacht hat, und mit Willi (Sz.9), der eigentlich immer an Kasimirs Seite gestanden hat, was Kasimir aber gar nicht bemerkt hat. Selbst mit den Mobbern Connor und Plus tritt Kasimir ins Gespräch (Sz.11). Connor schafft es, sich bei Kasimir zu entschuldigen, Plus nicht.

Während der Nacht findet Fee keinen Schlaf (Sz.13). Sie setzt sich an Kasimirs Tisch erklärt, dass sie Kasimir immer noch sehr mag, aber dass sie in der neuen Schule auch erst einmal neue Freundinnen finden wollte. Gemeinsam beginnen sie sich Botschaften in ein Heft zu schreiben. Durch die Schrift wird Kasimir wieder konkret und kehrt zurück.


Theaterpädagogische Einordnung:

„Kasimir ist weg!“ ist ein bewegendes und zugleich zugängliches Stück, das sich auf ein aktuelles und sehr wichtiges Thema konzentriert: Mobbing in der Schule. Es richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche im Alter von etwa 10 bis 14 Jahren und eignet sich hervorragend für Schulaufführungen, Theater-AGs und Workshops zum Thema soziales Lernen.

Thematische Schwerpunkte:

  • Mobbing und Ausgrenzung: Das Stück zeigt die Dynamiken von Mobbing realistisch und sensibel, verdeutlicht die Wirkung von Ausgrenzung auf das Opfer und die unterschiedlichen Rollen in der Gemeinschaft.
  • Unsichtbarkeit als Metapher: Kasimirs Unsichtbarkeit ist eine starke bildhafte Darstellung dafür, wie sich Opfer von Mobbing oft fühlen – übersehen, vergessen, „unsichtbar“ für andere.
  • Reflexion von Täter-Opfer-Beziehungen: Der Dialog zwischen Kasimir und verschiedenen Klassenkameraden – Freundinnen, Unbeteiligten und Tätern – ermöglicht ein differenziertes Verständnis der unterschiedlichen Perspektiven.
  • Verantwortung und Solidarität: Die Entwicklung der Klasse hin zu mehr Aufmerksamkeit und Verantwortungsbewusstsein sowie das Wiederfinden von Freundschaft und gegenseitigem Respekt stehen im Fokus.
  • Kommunikation als Heilung: Das Stück zeigt, wie Gespräche und Offenheit helfen können, Verletzungen zu heilen und Beziehungen wieder aufzubauen.

Theaterpädagogische Zugänge:

  • Rollenspiele und Perspektivwechsel: Schüler*innen können in verschiedenen Rollen schlüpfen und durch den Perspektivwechsel Empathie für Betroffene und Einsicht in das Verhalten von Tätern und Mitläufern gewinnen.
  • Diskussion und Reflexion: Im Anschluss an die Aufführung oder in Workshops kann das Thema Mobbing weiter vertieft werden – z.B. durch Gesprächsrunden, die das eigene Verhalten und mögliche Handlungsschritte thematisieren.
  • Symbolische Darstellung: Die „Unsichtbarkeit“ kann durch Bühnenbild, Kostüm oder Lichtführung kreativ umgesetzt werden, was das Thema künstlerisch greifbar macht.
  • Einbindung der Zuschauer: Das Stück eignet sich gut, um das Publikum zum Nachdenken und zur Diskussion anzuregen, eventuell sogar mit interaktiven Elementen.
  • Stärkung sozialer Kompetenzen: Neben der künstlerischen Umsetzung fördert das Stück das Bewusstsein für Gemeinschaft, Solidarität und die Bedeutung von Freundschaft.

Zielgruppen:

  • Grundschul- und Mittelstufentheatergruppen
  • Schulklassen und außerschulische Jugendgruppen
  • Pädagogische Projekte zur Gewaltprävention und Sozialkompetenzförderung
  • Elternabende und schulische Veranstaltungen zum Thema Mobbing

Fazit:

Kasimir ist weg! ist ein wertvolles Stück, das durch seine zugängliche Sprache und klare Handlung jungen Menschen einen emotionalen Zugang zum Thema Mobbing ermöglicht. Es bietet vielfältige Chancen, im Rahmen von Theaterarbeit und pädagogischen Projekten über persönliche Verantwortung, Freundschaft und die Kraft von Kommunikation zu sprechen.