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ScienceFiction & Phantastisches

Charaktere: 5 | 1w, 1m, 3n

Besetzung: 5 Darsteller | Variationen möglich

Spieldauer: 70

Spielalter: Erwachsene, Jugendliche

Publikum: Ab 15

Szenen/Akt: 4 Akte / 11 Szenen

Bilder: 1

Tarif: 4

Mindestgebühr/Auff.: 60,00 EUR

Am unteren Rande des Universums

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Am unteren Rande des Universums

Ein dystopischer Höllentrip. Für die Bühne von Josy Kemper


Hintergrund & Szenario:


Nach dem Einschlag mehrerer riesiger Meteoriten wurde ein Großteil der Menschheit ausgelöscht. Das Stück spielt in einem kraterartigen Gebilde; die Meteoriten haben eine scheinbar unüberwindbare Wand gebildet.

In jenen Meteoriten befindet sich eine unbekannte psychoaktive Substanz. Ihr Feinstaub hemmt beim Einatmen die Funktionen des Hippocampus (ein Teil des Gehirns, welcher für Erinnerungen zuständig ist). Der direkte Konsum löst Halluzinationen und manische Zustände aus, zusätzlich kann er zu Ohnmacht führen.

Die einzigen vier Überlebenden befinden sich in diesem Krater; sie haben kaum Erinnerung an ihr Leben vor dem Einschlag. Beispielsweise erinneren sie sich nicht an ihre Namen, weswegen sie sich später selbst neue geben - Ausnahme: Valentine, sie ist die Einzige, die schwache Erinnerungen hat, da sie, im Gegensatz zu den anderen drei, kein Steinpulver (genannt ,,Zeug”) konsumiert.

Zu viert bewältigen sie den monotonen Alltag im Krater. Taffy, der Protagonist, fertigt mit einem Kassettenrekorder Aufnahmen an, um das Leben im Krater festzuhalten und sich selbst zu belustigen.


Inhalt:

Das Stück wird eingeleitet mit einer kurzen Szene, in der ProtagonistIn eine Kassettenaufnahme anfertigt, in der sie die Umstände beschreibt, unter der die vier Charaktere leben: Nach einem Meteoriteneinschlag wurden die Vier ,,eingekesselt” und leben fortan in einem verwüsteten Krater. Die umgebenden grünlichen Felsen enthalten eine Substanz, die Rauschzustände, Halluzinationen/Psychosen und Ohnmacht auslösen kann.

Daraufhin betreten die drei Freunde die Bühne; Als einer von ihnen Nasenbluten erhält, entscheiden sich die anderen Drei, im Laden was zum Saubermachen zu suchen. Im Laden hat eine von ihnen die Erkenntnis, dass bislang keiner der vier einen Namen hatte. So geben sie sich selbst welche; Der/Die ProtagonistIn heißt fortan Taffy, die Spießerin Valentine (die sich als Einzige tatsänchlich an ihren alten Namen erinnert), das Energiebündel Bugbite und der Vollzeitjunkie Z-Pank. In der Nacht darauf unterhalten Taffy und Valentine sich über Valentines Erinnerungen; Valentine ist der Überzeugung, es liegt daran, dass sie kein Zeug nimmt. Taffy hält diese These für schlüssig und die Beiden starten einen Versuch, bei dem sie sich Tücher um den Mund binden, um möglichst wenig Zeug-Staub einzuatmen.

Der zweite Akt beginnt mit Bugbites und Z-Panks Verwunderung über Taffys und Valentines Tücher; Valentine erklärt ihre These, die ersteren Beiden können sich für die Idee nicht begeistern. Bugbite ramscht eine Mahlzeit für die Gruppe zusammen; nach einer kurzen Mittagspause kommt Langeweile auf, woraufhin die Gruppe Lust bekommt, Musik zu machen. Sie gehen in den Supermarkt und greifen sich ,,Instrumente” und Vorräte ab. Daraufhin beginnen sie, mit den neu gewonnenen Instrumenten äußerst dissonant zu musizieren und das Stück auf dem Rekorder aufzunehmen. Taffy singt ein trauriges Lied über das Leid im Krater, und die Szene endet in einer Gruppenumarmung.

Es folgt ein Flashback in Form eines Traumes: Der/Die junge Taffy streitet sich mit einem blauhaarigen Jungen, weil er in einem Bunker in einer anderen Stadt stationiert ist und somit nicht den Meteoriteneinschlag mit Taffy durchstehen kann. Er schenkt Taffy den Kassettenrekorder. Taffy wacht auf, und hört sich das traurige Lied an, bis der Rekorder kaputt geht. Taffy wird wütend und zerstört den Rekorder, woraufhin Bugbite wach wird und Taffy zum Trost Zeug anbietet; Taffy lehnt jedoch ab, weil er/sie noch an dem Versuch, sich zu erinnern, festhält. Bugbite hat eine Epiphanie und repariert den Rekorder. Taffy spult auf dem Band zurück und findet eine Botschaft von Jerry - daraufhin leidet er/sie einen emotionalen Ausbruch, den Bugbite notdürftig mit einer Überdosis Zeug beendet.

Der dritte Akt beginnt mit Taffys Albtraum, in dem er/sie sich alleine in einem Tunnel inmitten der Felsen befindet. Taffy ist erst verängstigt, wird dann aber wütend und wirft einen Stein auf die Felsen, woraufhin diese bröckeln.

Alle bis auf Taffy wachen auf, was sie verwundert. Schließlich erwacht auch Taffy und berichtet begeistert von dem Traum und der Möglichkeit, dem Krater zu entkommen. Valentine lehnt dies aus Furcht ab und es entsteht eine gewaltsame Auseinandersetzung zwischen Valentine und Taffy. Als sich Bugbite und Z-Pank auf Taffys Seite schlagen, bricht Valentine zusammen.

In der dritten Szene bereiten sich die verbleibenden drei Charaktere auf den Aufbruch vor; Taffy sieht die anderen beiden wieder ,,flackern”, woraufhin Z-Pank erklärt, dass dies von der Überdosis kommen kann. Z-Pank und Bugbite versprechen Taffy, immer da zu bleiben; daraufhin bereiten sie sich auf einen Aufbruch vor und beginnen, einen Tunnel in die Felsen zu schlagen. Als sich die Gruppe entscheidet, schlafen zu gehen, nimmt Taffy eine Botschaft für Jerry auf. Bugbite wacht auf und Taffy sieht wieder das Flackern, also bietet Bugbite an, Händchen zu halten, und sie schlafen ein. Am Folgetag wacht Taffy alleine auf, fühlt sich betrogen, verflucht die Freunde und verfasst eine wütende Aufnahme, in der er/sie Jerry erklärt, die beiden hätten sie/ihn zurückgelassen. Dann hört Taffy die Stimmen der drei Freunde; sie fordern Taffy auf, von der Illusion, es hätte die Freund je gegeben, loszulassen. Taffy verliert den Verstand, schreit, schlägt um sich und stirbt letztendlich alleine im Tunnel.

Die finale Szene findet 50 Jahre nach den Ereignissen des Stücks statt; auf der Bühne steht der betagte Jerry, er ist mittlerweile Museumskurator. Hinter ihm der Kassettenrekorder als Exponat. Er erzählt dem Publikum von seiner alten Liebe, Lee Lannister aka Taffy. Es wird dunkel und das Stück endet damit, dass Jerry Taffys Sprechgesang auf dem Rekorder laufen lässt.


Theaterpädagogische Betrachtung zu „Am unteren Rande des Universums“

1. Inhalt und Themen

„Am unteren Rande des Universums“ entwirft ein bedrückendes, dystopisches Szenario nach einer apokalyptischen Katastrophe: Vier Überlebende, eingekesselt in einem Krater voller giftigem Staub, kämpfen mit Erinnerungslücken, psychischen Belastungen und dem Wunsch nach Freiheit. Die Substanz „Zeug“ wirkt als zerstörerisches Element, das Erinnerungen löscht und Halluzinationen auslöst. Ein zentrales Thema ist die Suche nach Identität, Erinnerung und menschlicher Verbindung in einer scheinbar aussichtslosen Situation.

2. Dramaturgische Struktur und Figuren

Das Stück ist in drei Akte gegliedert, die vom Alltag im Krater, der Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit und dem Versuch der Flucht erzählen. Die Figuren erhalten im Stück neue Namen, was die Bruchstücke ihrer Identität und die Konstruktion des Selbst thematisiert.

  • Taffy: Protagonistin, Erinnererin, Hoffnungsträger*in
  • Valentine: Bewahrerin schwacher Erinnerungen, Skeptikerin, Gegenpol zu Taffys Optimismus
  • Bugbite & Z-Pank: Energie- und Drogenrepräsentanten, zugleich Begleiter und Opfer der Umstände
  • Jerry: Symbol für die verlorene Vergangenheit, Brücke zur Außenwelt

3. Theaterpädagogische Chancen

a) Rollen- und Figurenarbeit:

  • Erforschen von Erinnerungslosigkeit und Identität: Wie fühlt es sich an, seine eigene Geschichte nicht mehr zu kennen?
  • Darstellung von psychischen Zuständen (Halluzinationen, Ohnmacht, manische Episoden) durch Körpersprache, Stimme, Mimik
  • Entwicklung von Gruppenverhalten in Extremsituationen: Zusammenhalt, Konflikte, Machtspiele

b) Atmosphäre und Bühne:

  • Die dystopische Kraterszenerie bietet Raum für minimalistisches Bühnenbild mit symbolischen Elementen (Felsen, Staub, Kassettenrekorder).
  • Einsatz von Licht, Nebel, Soundeffekten (Flüstern, Halluzinationen, Dissonanzen) zur Verstärkung der surrealen Stimmung.

c) Medienintegration:

  • Der Kassettenrekorder als zentrales Objekt und Soundquelle bietet die Möglichkeit, Audioaufnahmen live oder vorproduziert einzusetzen.
  • Aufnahme, Abspielen und Rückspulen können theatral und symbolisch inszeniert werden, z.B. als Erinnerungssplitter oder Zeitbrücke.

d) Themenarbeit:

  • Erinnerung und Vergessen als existenzielle Erfahrungen – was macht uns zum Menschen?
  • Umgang mit psychischer Belastung, Abhängigkeit und Isolation
  • Hoffnung und Verzweiflung in Extremsituationen

e) Dramatisches Spiel und Bewegung:

  • Die halluzinatorischen Zustände laden zu experimentellem Spiel ein (z.B. veränderte Wahrnehmung, wackelige Bewegungen, abruptes Umschalten)
  • Körperliche Darstellung von Tunnelbau, Bedrohung durch den Staub, Flackern der Freunde – Herausforderungen für Bewegung und Ensemblekoordination

4. Reflexion und Nachgespräch

  • Wie verändern sich Identität und Gemeinschaft in Extremsituationen?
  • Was bedeutet Erinnerung für die menschliche Psyche und das Zusammenleben?
  • Welche Parallelen lassen sich zu realen gesellschaftlichen Krisen ziehen (Isolation, Drogenabhängigkeit, Umweltkatastrophen)?
  • Welche Rolle spielt Hoffnung trotz aussichtsloser Umstände?

5. Methodische Impulse für Workshops

  • Improvisation: Szenen aus dem Alltag im Krater, z.B. das Benennen der eigenen Identität, Streit um Erinnerung
  • Körperarbeit: Darstellung von Halluzinationen und psychischen Zuständen
  • Soundspiel: Gemeinsames Erfinden von dissonanter Musik mit Alltagsgegenständen als Instrumente
  • Erzählen und Schreiben: Verfassen von Tagebuchaufnahmen oder Kassettenmitschnitten aus Sicht der Figuren
  • Ensemblearbeit: Entwicklung von Gruppenritualen und Umgang mit Isolation und Nähe

Fazit:
„Am unteren Rande des Universums“ ist ein vielschichtiges, herausforderndes Stück, das sich besonders für jugendliche Ensembles eignet, die sich mit Fragen von Identität, Erinnerung, Gemeinschaft und psychischer Belastung auseinandersetzen möchten. Es bietet reiche Impulse für experimentelles, körperliches und mediales Theater sowie für intensive Diskussionen über existentielle menschliche Erfahrungen in einer dystopischen Welt.




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