Jugendtheater & Klassiker

Charaktere: 2 | 1w 1m

Besetzung: 2 Darsteller

Spieldauer: 80

Spielalter: Erwachsene, Jugendliche ab 12 Jahren

Publikum: Ab 8

Szenen/Akt: 8 Akte / 21 Szenen

Bilder: 1

Tarif: 4

Mindestgebühr/Auff.: 60,00 EUR

Somoer


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Somoer

Ein Spiel ums Sehen Sagen Sein - von Gerd Knappe.

Zwei kommen aus dem tiefen Schwarz und sind auf der Suche nach dem Anfang.
Aller Anfang ist schwer, doch ohne ihn gibt es keine Geschichte. Was also anfangen? Zunächst brauchen sie Licht. Wo kommt es her? Kann man es berühren? Wo Licht ist, ist auch Schatten. Aus Licht und Schatten, Hell und Dunkel entsteht ein Labyrinth, in dem sich die Zwei verirren, suchen, sehen, finden, fassen, entdecken und immer wieder begegnen.

Sie hören sich und sie hören die Worte. Woher kommen Worte? Wo fallen sie hin? Kann man Worte anfassen oder sogar festhalten? Beleuchten kann man sie. Und vielleicht entsteht eine Geschichte, leise und sacht, über zwei Wesen, über Mutter und Vater, Frau und Mann, Schwester und Bruder, über Sonne und Mond und Erde - SOMOER gesponnen aus Lichtstimmungen.

Ein Zuschau-Zuhör-Spieltext.

SOMOER - ein Versuch vergessene Erzählweisen der Natur zu entdecken. Auf der Suche nach dem Anfang erleben NASEWEISS und SCHWARZAUGE in dem sie umfließendem Licht. Zwischen Hell und Dunkel sehen sie sich und ihr Tun auf unbekannte Weise. Ihr Wort entsteht aus der Bewegung des Spielenden im Raum. Zwischen Licht und Reflexion sehen SCHWARZAUGE und NASEWEISS Geschichten von Sonne und Mond, von der Erde aus die Trinität von Vergangenem, Momentanem, Kommendem. Spielend erinnern sie sich: Die Gegenwart hat eine lange Vergangenheit. Ein Spiel mit Wahrnehmungen. Eine kleine Meditation ums Sehen, Sagen, Sein.

"

LICHTE WORTE

1 Licht das Auge des Menschen erhellt,
das er sehen kann in der Welt.

2 Sieht der Mensch Sonne und Mond an,
folgen ihre Blicke seiner Bahn.

3 Der Erdbewohner erkennt bei guter Sicht,
der Mond reflektiert der Sonne Licht.

4 Würde die Sonne am Tag nicht scheinen,
ein Mond in der Nacht nicht sein,
wäre die Erde ein dunkler Stein.

5 Das Lichtspiel hat Wortstimmungen gemacht.
Ein Mensch denkt sich ein ganz sacht.

6 Was ist, wenn die Erde zwischen beide geht
und der Mond vor der Sonne,
oder die Sonne neben dem Mond steht?

7 Die Taschenlampe leuchtet einen Spiegel an.
Wenn das Licht sich im Spiegel reflektiert,
haben wir schon was kapiert.

8 Den Mond spielt eine Frau,
die Sonne ein Mann.
Die Erde nehmen wir,
als Kind von beiden an.

9 Ist das Wort ohne Licht,
wird unsere Geschichte nicht.

10 Bringt das Licht an uns heran,
was ein Wort nicht sagen kann?

11 Lichte Worte die Planeten drehen.
Diese Geschichte erzählt wie Geschichten
aus Licht und Wort entstehen.