Charaktere: 18 | 3m 1w 14n

Besetzung: mind. 12 Darsteller | Variationen und Doppelbesetzungen möglich

Spieldauer: 30

Spielalter: Jugendliche, Erwachsene, Kinder

Publikum: Ab 6

Szenen/Akt: 3

Bilder: 3

Tarif: 6

Mindestgebühr/Auff.: 45,00 EUR

Auf dem Weg nach Bethlehem

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Auf dem Weg nach Bethlehem

Ob sich diese Expedition wohl lohnt...!? Und ob, ihr Lieben! Schwingt die Hufen!
Von Nicola Rieger.

Dieses Stück erzählt mit pfiffig flotten Texten die Weihnachtsgeschichte aus der Sicht aller bekannter Figuren, und vor allem der beteiligten Tiere, die sich über die Ereignisse austauschen. Weder Schafe noch Kamele im Morgenland sind anfänglich begeistert, auf die ihnen zugewiesenen Expeditionen zu gehen, doch erkennen sie schnell, dass die Ereignisse, die sie miterleben, doch etwas Besonderes sind. Alle begegnen sich am Ende des Stücks im Stall von Bethlehem.

Das Stück ist nicht missionarisch angehaucht, versucht aber doch, die Relevanz der Weihnachtsgeschichte deutlich hervortreten zu lassen. So wird zum Beispiel betont, dass es die armen Hirten waren, denen der Engel zuerst erschienen ist, und was das für die Wichtigkeit eines jeden Menschen aussagt. Es wird auch deutlich, dass es für Hirten zur Zeit der Geburt Jesu nicht einfach war, und dass alle an der Weihnachtsgeschichte Beteiligten vielleicht durchaus ihre Unsicherheiten darüber hatten, warum gerade sie für bestimmte Dinge auserkoren waren.


Theaterpädagogische Perspektive:

Nicola Riegers "Auf dem Weg nach Bethlehem" ist eine erfrischende und humorvolle Neuinterpretation der Weihnachtsgeschichte, die die Perspektiven der Tiere und "weniger beachteten" Figuren in den Vordergrund rückt. Mit "pfiffig flotten Texten" gelingt es dem Stück, die Relevanz dieser zeitlosen Erzählung zu unterstreichen, ohne missionarisch zu wirken, und dabei wichtige Botschaften über Bedeutung, Inklusion und den Wert jedes Einzelnen zu vermitteln.

Themen

Das Stück beleuchtet folgende relevante und herzerwärmende Themen:

  • Perspektivwechsel und Wertschätzung des Kleinen: Indem die Geschichte aus der Sicht von Schafen, Kamelen und den Hirten erzählt wird, werden Figuren ins Rampenlicht gerückt, die oft nur Nebenrollen spielen. Dies zeigt, dass jede Perspektive zählt und auch die scheinbar Unscheinbaren einen wichtigen Beitrag leisten.
  • Der Wert jedes Menschen: Die Betonung, dass der Engel zuerst den armen Hirten erscheint, unterstreicht die christliche Botschaft von der Würde und Wichtigkeit jedes Menschen, unabhängig von sozialem Status oder Reichtum.
  • Unsicherheit und Zweifel: Das Stück thematisiert die menschliche (und tierische!) Unsicherheit darüber, warum man "für bestimmte Dinge auserkoren" ist. Dies macht die Figuren nahbar und relatable und zeigt, dass auch in großen Momenten Zweifel normal sind.
  • Abenteuer und Erkenntnis: Die anfängliche Unbegeisterung der Tiere für ihre "Expeditionen" weicht der Erkenntnis, dass sie Zeugen von etwas "Besonderem" werden. Die Reise wird zu einer inneren Entwicklung der Figuren.
  • Gemeinschaft und Zusammenführung: Alle verschiedenen Gruppen – ob Hirten, Könige oder Tiere – treffen sich am Ende im Stall von Bethlehem, was die verbindende Kraft der Weihnachtsgeschichte symbolisiert.
  • Antimaterialismus und wahre Werte: Das Stück zeigt, dass das Wunder von Weihnachten nicht von Reichtum oder Ansehen abhängt, sondern von Offenheit und dem Glauben an etwas Größeres.

Spielanreize

Das Stück bietet durch seine Tiercharaktere und die humorvolle Erzählweise vielfältige und unterhaltsame Spielanreize:

  • Tierische Charaktere: Kamele und Schafe, die sich über ihre zugewiesenen Rollen und die Mühsal der Reise austauschen, bieten enormes Potenzial für humorvolle Dialoge, spezifische Tierbewegungen und charakteristische Stimmen. Dies ermöglicht den Spielern, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen.
  • Humor und Flotte Texte: Die "pfiffig flotten Texte" versprechen einen unterhaltsamen, spritzigen Dialog und eine leichte, komödiantische Atmosphäre, die das Publikum begeistert.
  • Kontrastive Motivationen: Die anfängliche Unlust der Tiere und die Sorgen der Hirten stehen im Kontrast zur späteren Erkenntnis des Besonderen. Dies erlaubt eine schöne Entwicklung der Charaktere und Emotionen.
  • Musik und Bewegung: Die verschiedenen "Expeditionen" bieten die Möglichkeit für rhythmische Gangarten, vielleicht sogar kleine Tänze oder Lieder, die die Stimmung der Reise und der Begegnungen widerspiegeln.
  • Vielfalt der Figuren: Die Möglichkeit, eine Vielzahl bekannter und weniger bekannter Figuren (Maria, Josef, Hirten, Könige, Engel, Schafe, Kamele) darzustellen, macht das Stück ideal für ein großes Ensemble.
  • Visuelle Komik: Die Missverständnisse zwischen den Tieren oder ihre Beschwerden über die Reise können visuell und körperlich sehr komisch dargestellt werden.

Zielgruppenansprache

Das Stück eignet sich hervorragend für:

  • Grundschule und Unterstufe (ca. 6-12 Jahre): Die tierischen Charaktere, der Humor und die klare, aber nicht belehrende Botschaft sind für diese Altersgruppen sehr ansprechend.
  • Theater-AGs, die ein Ensemble-Stück mit vielen Rollen und kreativen Gestaltungsmöglichkeiten suchen: Es ist ideal, um an der Darstellung von Tieren, der Kommunikation und dem gemeinsamen Spiel zu arbeiten.
  • Schulaufführungen zur Weihnachtszeit: Es ist ein thematisch passendes, fröhliches und bedeutungsvolles Stück für die Festzeit.
  • Gemeindetheatergruppen oder Familienensembles: Die Geschichte spricht ein breites Publikum an und bietet Rollen für verschiedene Altersgruppen.

Umsetzungsideen

  • Wandelbares Bühnenbild: Ein minimalistisches Bühnenbild, das durch wenige Requisiten (z.B. angedeutete Felsen, ein Zelt, ein Stall) oder Projektionen schnell zwischen den verschiedenen Schauplätzen (Hirtenfeld, Kamellager, Wüste, Stall) wechseln kann.
  • Tierkostüme oder -masken: Die Tiere können durch volle Kostüme, Masken, Gesichtsbemalung oder einfach durch charakteristische Accessoires (Kamelhöcker, Schaffell) und Körpersprache dargestellt werden.
  • Lichtstimmungen: Warme, sanfte Lichter für den Stall. Mystisches Licht für die Engelerscheinung. Das Morgenlicht in der Wüste.
  • Sounddesign: Tierlaute (Blöken, Grunzen, Kamelgeräusche), das Knistern von Feuer, Windgeräusche in der Wüste und himmlische Klänge für den Engel können die Atmosphäre verdichten.
  • Chorische Elemente: Die Schafe oder die Kamele könnten als Chor agieren, um ihre anfängliche Unzufriedenheit oder ihre späteren Erkenntnisse zu kommentieren.
  • Musik: Weihnachtliche Melodien oder eigens komponierte Lieder können die Stimmung der Reise und der Begegnungen unterstreichen.

Rollenarbeit

Die Arbeit an den Rollen erfordert von den Spieler:innen:

  • Für die Hirten (insbesondere die skeptischen): Die Darstellung ihrer anfänglichen Mühsal, ihrer Verbitterung über ihre Situation und ihrer Unsicherheit, aber auch ihrer schrittweisen Erkenntnis und des Wunders.
  • Für die Kamele und Schafe: Die Fähigkeit, tierische Charakteristika (Gangarten, Laute, Mimik) mit menschlichen Dialogen und Emotionen zu verbinden. Sie können die Stimme des Zweifels, aber auch des Humors sein.
  • Für Maria und Josef: Ihre ruhige, würdevolle und ehrfürchtige Präsenz im Stall.
  • Für die Heiligen Drei Könige: Eine Mischung aus ihrer majestätischen Rolle und vielleicht einer subtilen Unsicherheit oder Erschöpfung durch die Reise.
  • Für den Engel: Eine klare, leuchtende Präsenz, die die frohe Botschaft überbringt.
  • Glaubwürdigkeit trotz Humor: Auch in den humorvollen Szenen sollten die zugrundeliegenden Emotionen und die Entwicklung der Charaktere glaubwürdig bleiben.

"Auf dem Weg nach Bethlehem" ist ein entzückendes und bedeutungsvolles Weihnachtsstück, das mit Witz, Poesie und einer liebevollen Perspektive die zeitlose Botschaft von Weihnachten vermittelt: dass jeder Mensch zählt und Wunder oft an unerwarteten Orten geschehen.