Charaktere: 3 | 1m, 2w

Besetzung: 3 Darsteller | Variationen möglich

Spieldauer: 40

Spielalter: Erwachsene, Jugendliche

Publikum: Ab 16

Szenen/Akt: 1

Bilder: 1

Tarif: 6

Mindestgebühr/Auff.: 45,00 EUR

Aufhang

oder

Der mit dem Strick auf den Apfelbaum steigt


VOLLVERSION
Buchen

Aufhang oder Der mit dem Strick auf den Apfelbaum steigt

Von 'Zweien', die in eine optimistische Zukunft abhauen... Drama von Michael Gernot Sumper

Andreas, depressiver Mathematik-Lehrer, wird von seiner traurigen Mutter unterdrückt und will sich am Apfelbaum vor seinem Elternhaus erhängen. Dort kommt gerade die junge, attraktive Lisa daher, die aus der Entzugsanstalt ausgebrochen ist.

Sie reden miteinander und er vertraut ihr sein unerfülltes, krisenhaftes Leben an. Er hat seinen Traum vom Musikerleben nie realisiert, da er sich nie von seiner dominanten Mutter lösen konnte. Andreas will sich am Baum erhängen, doch Lisa kann ihn davon abhalten, da es zwischen den beiden knistert.

Schließlich kommt seine impulsive Mutter aus dem Haus und will die beiden von ihrem Grundstück vertreiben.
Lisa will, dass Andreas, sich endlich von seiner Mutter emanzipiert. Doch Andreas will seiner Mutter einfach nur helfen, doch sie nimmt seinen herzlichen Rat nicht an und verstößt die beiden.

Die zwei hauen optimistisch in die Zukunft schauend gemeinsam ab. Die Alte bleibt einsam und verlassen zurück.


Theaterpädagogische Perspektive

(Ein Stück über Befreiung, Selbstbestimmung und das Leben zwischen Krise und Hoffnung)

Starke Figurenkonstellation mit viel Spielfreude:
Das Drei-Personen-Stück bietet klar gezeichnete, aber sehr unterschiedliche Charaktere: Andreas, der depressive Lehrer, die rebellische Lisa und die dominierende Mutter. Diese Konstellation ermöglicht intensive Szenen voller emotionaler Spannungen, humorvoller Momente und tragischer Tiefe. Die Figuren fordern die Darsteller:innen heraus, vielschichtige Emotionen glaubhaft zu verkörpern.

Themen: Selbstbestimmung, Abhängigkeit und Ausbruch:
Im Zentrum steht der Kampf um Selbstbestimmung – gegen die Unterdrückung durch die Mutter und die innere Krise von Andreas. Das Stück lädt dazu ein, toxische familiäre Abhängigkeiten und deren Auswirkungen auf die Psyche zu thematisieren. Gleichzeitig zeigt es, wie Begegnung und Beziehung neue Perspektiven und Hoffnung eröffnen können.

Symbolik des Apfelbaums als Bühne für Wandel:
Der Apfelbaum als Ort des Aufhängens wird zum Sinnbild für einen Wendepunkt – zwischen Verzweiflung und Neubeginn. Theaterpädagogisch bietet dieser symbolische Ort vielfältige Möglichkeiten für körperliches Spiel, assoziative Bewegungsarbeit und kreative Szenenentwicklung rund um das Thema „zweite Chancen“.

Sprachrhythmus & Dynamik:
Die Dialoge sind pointiert, oft mit schnellem Wechsel zwischen Komik und Tragik – das fördert ein dynamisches Ensemble-Spiel und regt zur Auseinandersetzung mit Rhythmus, Timing und nonverbaler Kommunikation an. Besonders junge Schauspielende können hier spielerisch erfahren, wie emotionale Spannungsbögen inszeniert werden.

Theaterpädagogische Zugänge:

  • Rollenspiel und Figurenstudien, um emotionale Abhängigkeiten zu erforschen
  • Improvisationen zu Szenen „Was passiert, wenn...“ (z. B. Lisas Flucht, Andreas‘ Entscheidung)
  • Körperarbeit zum Symbol Apfelbaum: „Wie fühlt sich Last, Hoffnung, Flucht an?“
  • Nachgespräche und Reflexionen zu persönlichen Erfahrungen mit familiären Konflikten und Veränderungsprozessen

Fazit:
„Aufhang oder Der mit dem Strick auf den Apfelbaum steigt“ ist ein starkes, vielschichtiges Stück für junge Ensembles, das wichtige gesellschaftliche und persönliche Themen berührt. Die Mischung aus Tragik, Komik und Hoffnung macht es zu einer idealen Vorlage, um mit Jugendlichen über Selbstbefreiung, familiäre Bindungen und die Kraft der Begegnung zu arbeiten – stets mit dem mutmachenden Schluss: „Es geht weiter!“