Charaktere: 8 | 6m, 2w

Besetzung: mind. 5 Darsteller | Variationen möglich

Spieldauer: 45

Spielalter: Erwachsene, Jugendliche

Publikum: Ab 14

Szenen/Akt: 3

Bilder: 8

Tarif: 6

Mindestgebühr/Auff.: 45,00 EUR

Drei Monate Paradies


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Drei Monate Paradies

Der Leistungsdruck durch Schulsystem und Eltern und der eigene Perfektionismus verhindern die soziale Entwicklung eines jungen Menschen. Drama von Michael Gernot Sumper

Der Schüler Daniel ist 16 Jahre alt, Klassenbester, perfektionistisch und sensibel. Er fühlt sich als Genie und Geistesmensch und gilt daher unter den einfachen Leuten als Sonderling.

Mehr und mehr fühlt er sich unverstanden, distanziert sich von dem Stumpfsinn und materialistischen Leben der anderen und isoliert sich dadurch selbst.
Er investiert seine ganze Energie in die Schule. Seine Eltern schwärmen von seinem großartigen Zeugnis. Die Mutter ist Lehrerin und setzt nur auf Schule, Bildung, Lernen - das soll aus ihrem Sohn einen perfekten Menschen machen, denkt sie.
Doch Daniel kann sich von seinem Unglück lösen, als plötzlich die Liebe in sein Leben tritt. Der Junge hat endlich eine Freundin. Mit ihr als Geliebte erfährt Daniel für drei Monate das Paradies auf Erden - eine endliche Zeit jedoch, denn seine Eigenheiten bedeuten bald das Ende der Beziehung und noch Schlimmeres.

Theaterpädagogische Perspektive

(Ein intensives Drama über Leistungsdruck, Selbstbild und soziale Isolation)

Thematisierung von Jugend- und Leistungsdruck:
Das Stück bietet eine klare, authentische Darstellung des inneren Konflikts vieler Jugendlicher, die sich zwischen eigenen Ansprüchen, schulischen Erwartungen und sozialen Bedürfnissen zerreißen. Diese Thematik lädt zum Austausch über gesellschaftliche und familiäre Erwartungen ein und fördert das Bewusstsein für psychische Belastungen im Jugendalter.

Raum für emotionale Tiefenarbeit:
Die komplexe Figur des Daniel ermöglicht intensive Rollenarbeit. Hier können Schüler:innen Erfahrungen von Überforderung, Einsamkeit, Selbstzweifel und Sehnsucht nach Nähe schauspielerisch erforschen. Das Stück fordert ein sensibles und empathisches Herangehen an schwierige psychologische Themen.

Soziale Dynamiken und Beziehungsarbeit:
Die Beziehungen zwischen Daniel, seiner Mutter, seinen Eltern, der Freundin und der Klassengemeinschaft eröffnen Szenen für das Erforschen sozialer Mechanismen: Anerkennung, Ausgrenzung, Nähe und Distanz. Theaterpädagogisch bieten sich Übungen zu Kommunikationsmustern und Konfliktlösungen an.

Kontrast zwischen innerer Welt und äußerem Druck:
Dramaturgisch arbeitet das Stück stark mit dem Gegensatz von Daniels innerer Sehnsucht nach Verständnis und der harschen Realität von Leistungsdruck und sozialer Isolation. Körper- und Ausdrucksarbeit kann hier helfen, diese Gegensätze sinnlich erfahrbar zu machen.

Fokus auf Sprache und Ausdruck:
Das Stück fordert eine feinfühlige, nuancierte Darstellung von Gefühlen und inneren Monologen. Das eröffnet Chancen für Monologarbeit, Bewusstmachung von inneren Dialogen und szenische Umsetzung von Gefühlswelten.

Ansatz für Prävention und Sensibilisierung:
Im theaterpädagogischen Kontext kann das Stück auch als Impuls für Diskussionen über psychische Gesundheit, Burnout und den Umgang mit Leistungsdruck genutzt werden. Es eignet sich hervorragend für Workshops, die neben der szenischen Arbeit auch Gesprächsrunden und Reflexionen beinhalten.

Fazit:
„Drei Monate Paradies“ ist ein kraftvolles, eindringliches Stück, das junge Menschen und ihre Herausforderungen im Spannungsfeld von Leistungsansprüchen und persönlichem Glück in den Mittelpunkt stellt. Theaterpädagogisch bietet es vielseitige Zugänge – von emotionaler Rollenarbeit bis hin zu sozialer Gruppenreflexion – und kann Jugendliche darin stärken, ihre eigene Lebensrealität und innere Konflikte kreativ und reflektiert zu bearbeiten.