Weihnachten

Charaktere: 20 | 7w, 11m, 2n

Besetzung: 20 Darsteller | Variationen möglich

Spieldauer: 80

Spielalter: Erwachsene, Jugendliche, Kinder

Publikum: Ab 5

Szenen/Akt: 9

Bilder: 6

Tarif: 4

Mindestgebühr/Auff.: 60,00 EUR

Der kleine Muck

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Der kleine Muck

Eine phantastisch, orientalische Welt nach dem Klassiker von Wilhelm Hauff -
in einer Bühnenversion von Bernhard Thurn

Kinder auf der Straße verspotten Muck und singen Schmählieder auf ihn, wenn er vorbei geht.

Ein Vater jedoch verbietet ihnen dieses Treiben und erzählt ihnen die Geschichte des kleinen Muck und alles, was ihm widerfahren ist.

Muck, der nicht mehr wachsen konnte und immer klein geblieben war, wurde nach dem Tod der Eltern von zu Hause verstoßen. Abgerissen und hungrig kommt er an einem Haus vorbei, wo eine alte Frau Kätzchen zum Essen ins Haus rufr. Gerne hätte auch er etwas gegessen, aber die Alte, die sich Frau Ahavzi nennt, nimmt ihn in ihren Dienst und möchte, dass er in ihrer Abwesenheit die Katzen behütet. Er willigt ein, doch als Frau Ahavzi aus dem Hause ist, beginnen die anfangs so harmlos wirkenden Katzen herum zu tollen, zerschlagen Geschirr und bringen alles in Unordnung.

Als Frau Ahavzi zurückkehrt, beschimpft sie Muck, weil sie ihn für den Übeltäter hält und droht ihm schlimme Strafen an, wenn sich der Vorgang wiederhole. Erneut muss sie weg, und Muck sperrt die Katzen im Haus ein. Ein Hündlein, das bei den Katzen war, erbarmt sich seiner und führt ihn in eine Kammer.

Dort entdeckt Muck eine Truhe und darin ein kostbares Kästchen, das ihm aber aus der Hand gleitet, zu Boden fällt und zerbricht. Muck beschließt voller Angst, das Haus zu verlassen, will sich aber den Lohn seiner Arbeit, den ihm Frau Ahavzi verweigert hat, aus der Kammer mitnehmen: Er findet Pantoffeln und ein Stöcklein.
Die Pantoffeln tauscht er sofort gegen seine alten und zerschlissenen Schuhe ein.

Aber die Pantoffeln zwingen ihn, immer schneller zu gehen und schließlich ohne Pause zu laufen, bis er endlich 'Halt' ruft und erschöpft zu Boden sinkt. Im Schlaf hat er einen Traum. Das Hündlein erscheint ihm und verrät ihm das Geheimnis der Pantoffeln. Dreimal müsse er sich auf dem Absatz drehen, dann könne er sofort zu dem Ort fliegen, den er sich wünsche. Auch das Stöcklein habe eine Zauberkraft, mit ihm lasse sich Gold und Silber in der Erde finden, dreimal schlage es auf den Boden, wo Gold vergraben sei, zweimal bei Silber.

Als Muck erwacht, probiert er mit einer dreifachen Drehung die Pantoffeln aus und wünscht sich in die nächste Stadt. Sofort ist er dort und trifft ein geschäftiges Markttreiben an. Einige Marktbesucher begegnen ihm unfreundlich, als er unschlüssig in der Menge steht. Plötzlich sieht er Frau Ahavzi, die bei einem Händler Honig für ihre Katzen kaufen will und mit diesem in Streit wegen des Preises gerät. Da erscheint die Tänzerin, deren Stimme Muck an das Hündlein erinnert. Sie warnt Muck vor der Katzenfrau und empfiehlt ihm, beim König eine Arbeitsstelle zu suchen. Muck denkt an die Wunderkraft der Pantoffeln und will sich als Schnellläufer anbieten. Zwei Schlosswächter wollen ihn zuerst nicht ins Schloss lassen, bis er behauptet, bei einem Wettlauf schneller als der schnellste Läufer des Königs sein zu können. So hört auch der König davon und amüsiert sich köstlich über dieses Angebot und geht darauf ein, weil er ein lustiges Schauspiel erwartet.

In der ganzen Stadt wird der bevorstehende Wettlauf zwischen Muck und Ali, dem schnellsten Läufer des Königs angekündigt. Die Tochter des Königs, die Prinzessin Amarza, ihre Hofdamen, sowie die drei Diener Achmed, Archaz und Korchuz schauen sich zusammen mit dem König den Wettlauf an. Nach anfänglichem Lachen und Spotten über Muck müssen sie aber erleben, dass Muck Ali überholt und das Rennen gewinnt. Ali wird verstoßen und Muck zum königlichen Leibläufer ernannt. Einige Zeit erledigt er seinen Dienst zum Gefallen des Königs, da erinnert er sich an des Stöcklein und findet im Garten tatsächlich einen Schatz mit Goldmünzen. Wiede erscheint die Tänzerin Fatme und warnt ihn vor den Dienern des Königs, die voller Neid seien. Muck beschließt naiv, sie sich zu Freunden zu machen, indem er ihnen Gold schenkt. Doch er erreicht das Gegenteil. Die Diener denunzieren ihm beim König als scheinbaren Dieb und stellen ihm eine Falle. Als Muck erneut Goldmünzen aus dem gefundenen Schatz holen will, wird er ertappt und trotz seiner Beteuerung unschuldig zu sein, in den Kerker geworfen. Als er dort niedergeschlagen sein Schicksal erwartet, erscheint ihm abermals Fatme und rät, dem König das Geheimnis der Pantoffeln und des Stöckleins zu verraten. Widerstrebend lässt sich Muck darauf ein. Er beweist dem herbeigerufenen König die Zauberkraft des Stöckleins. Als der König aber die Pantoffeln ausprobiert, verrät ihm Muck nicht den Trick mit dem dreimaligen

Drehen, so dass der König verzweifelt dahin jagt, ohne anhalten zu können und endlich erschöpft zu Boden fällt. Wie versprochen schenkt der König Muck sein Leben, entlässt ihn aber aus seinem Dienst. Nie mehr dürfe er sich blicken lassen. Stöcklein und Pantoffeln werden in die königliche Schatzkammer gebracht.

Enttäuscht verweilt Muck unweit des Schlosses auf einem Weg. Da sieht er einen Feigenbaum mit großen Früchten. Er pflückt einige und verkostet sie.

Aber - o Schreck! -Als er in einem Bach sein Spiegelbild sieht, muss er feststellen, dass ihm eine lange Nase und riesige Ohren gewachsen sind. Wieder hilft ihm die Tänzerin Fatme, die ihm auch ihr Geheimnis verrät: Die Katzenfrau Ahavzi sei eine böse Zauberin und habe sie einst in das Hündlein verwandelt, damit sie auf die Katzen achtgeben solle. Fatme empfiehlt Muck, die Feigen eines zweiten Baumes zu essen, und tatsächlich bilden sich Nase und Ohren zu ihrer ursprünglichen Gestalt zurück. Muck möchte den König nicht ungestraft lassen und kehrt verkleidet als Marktverkäufer in die Stadt zurück. Zusammen mit Fatme preist er Feigen des ersten Baumes als schmackhafte Früchte an. Bald erscheint der Hofkoch und kauft ihm einige Feigen ab. Bald ertönt Wehklagen aus dem Palast. Die Diener, der König selbst, die Prinzessin und die Hofdamen sind verunstaltet und möchten des Feigenverkäufers habhaft werden. Doch Muck hat sich in Sicherheit gebracht. Wieder auf Fatmes Rat verkleidet er sich als Arzt und verspricht dem verzweifelten König und seiner Familie die Heilung. Er stellt dies unter Beweis, indem er einem Prinzen eine Feige des zweiten Baumes zu essen gibt und sich dessen Aussehen wieder normalisiert. Auf seinen Wunsch hin darf sich Muck aus der Schatzkammer alles holen, was er möchte. Er nimmt sich Stöcklein und Pantoffeln, verweigert aber dem König und dessen Familie die Wiederherstellung des Gesichts. Er gibt sich als Muck zu erkennen und flieht.

So weit die Erzählung des Vaters. Nie mehr sollen die Kinder Muck, der einsam und zufrieden in der Stadt lebt, verspotten.
Die Tänzerin Fatme hat Muck niemals mehr gesehen.